Mittwoch, 02. Oktober 2013

Das Haus der Señora Juanita, unserer Gastmutter, ist einen eigenen Blogeintrag wert, wie ich finde. Von außen ganz unscheinbar, der Eingang eine ehemalige Garagentür, tritt man erstmal in einen Flur, der praktisch nahtlos in einen unüberdachten Innenhof übergeht. Diesen schmücken ein Limettenbaum und noch andere schöne Pflanzen, die ich nicht benennen kann. Eine Hängematte fehlt hier natürlich auch nicht. Abends kann man den Tag auf dieser Art Terrasse auch gut ausklingen lassen. Dazu braucht man aber schon ein dickes Fell oder wenigstens einen warmen Pulli, denn besonders nachts kann es in Comalapa bei ca. 2400 m über dem Meeresspiegel empfindlich kalt werden. Links vom Flur sind dann das Betzimmer (San Juan wird hier angebetet und einmal im Monat kommt auch eine Gesellschaft dafür her), und unsere Schlafzimmer. Am Ende des Flures und hinter dem Innenhof befindet sich eine große Küche und meistens auch die Señora. (Hungrig werden wir eigentlich nie und wenn, dann bleiben wir es nicht lange!) Geht man von dort aus eine Steintreppe hinauf, steht man wieder im Freien, denn hier wird noch gebaut. Morgens werde ich meist von dem Klang eines Bohrers oder Hammers geweckt, denn auch die Nachbarn haben herausgefunden, dass man durchaus noch nach oben bauen kann, wenn mehr Wohnraum benötigt wird. Auch wenn der erste Stock noch eine Baustelle ist, gibt es eine weitere Treppe ins zweite Stockwerk, hier stehen die großen Becken, in denen die Haushälterin die Wäsche per Hand wäscht. Wenn man nun die (jetzt aber wirklich) letzte Treppe erklommen hat, kommt mein persönliches Highlight. Die Treppe führt nämlich aufs Dach, von wo man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, und bei gutem Wetter auch auf die Vulkane dahinter und die Landschaft hat. 
Doch doch, so lässt es sich leben. 











Aber: Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht, dies ist nicht der durchschnittliche Lebensstandard Guatemalas. Viele Guatemalteken würden die Señora um solch ein Haus beneiden! Ich habe mit solchem Luxus auch überhaupt nicht gerechnet, denn vieles was ich bisher gesehen habe, ist so viel einfacher, ärmlicher und dreckiger als in Deutschland. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

Demnächst kommt dann endlich etwas zu meinem eigentlichen  Grund warum ich hier bin - dem Projekt und der Arbeit in der Musikschule!



1 Kommentar:

  1. Hallo Marike, du hast es offenbar ja richtig gut getroffen im fernen Guatemala. Dann kannst du ja in Senoras Garten nach getaner Arbeit mit den Kids 'den lieben Gott einen guten Mann sein lassen', wie man so sagt. Weiterhin eine schöne und erlebnisreiche Zeit. K.-H.

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